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Belinda Bencic ist olympiasiegerin

16/8/2021

 
Nach langer Ungewissheit aufgrund der Corona-Pandemie wurden die 32. Olympischen Sommerspiele in Tokio doch noch ausgetragen. Mit einjähriger Verspätung und grösstenteils unter Ausschluss von Zuschauerinnen und Zuschauern waren es seltsame Spiele, gleichzeitig wurden trotzdem Höchstleistungen geboten und erstaunliche Bestmarken aufgestellt. ​

​Auch die Racketsportarten Tennis, Tischtennis und Badminton sind Bestandteil des Olympischen Programms. Warum Squash bisher keine Aufnahme gefunden hat, ist doch sehr fragwürdig, wenn man sich gewisse andere Sportarten anschaut, welche im Programm figurieren...

Nach den verletzungsbedingten Absagen von Roger Federer und Stan Wawrinka war die Schweiz im Racketsport ausschliesslich durch Frauen vertreten:

Im Badminton durch: Sabrina Jaquet
Im Tischtennis durch: Rachel Moret
Im Tennis durch: Belinda Bencic und Viktorija Golubic (Einzel und gemeinsam im Doppel)

Für Sabrina Jaquet war es bereits die 3. Teilnahme an Olympischen Sommerspielen nach ihren Einsätzen 2012 in London und 2016 in Rio. Gleichzeitig bildete ihr Start in Tokio den Abschluss ihrer internationalen Karriere. Für Sabrina Jaquet begann der Start indes äusserst unglücklich. Im Training vor Ort verletzte sie sich an der Wade. Sichtlich handicapiert und vorsichtig agierend, trat sie in ihrem ersten Gruppenspiel auf, wo mit Tai Tzu-Ying ausgerechnet die übermächtige Weltnummer 1 aus Taiwan wartete. Dementsprechend einseitig verlief die Partie. Im zweiten und dritten Gruppenspiel präsentierte sich Sabrina Jaquet körperlich verbessert, doch ein Satz- oder gar Matchgewinn blieb ihr auch bei der 3. Teilnahme verwehrt. Trotzdem ein grosses BRAVO an die Adresse von Sabrina Jaquet, welche die CH-Badmintonszene über ein Jahrzehnt geprägt hat und alles Gute für den kommenden neuen Lebensabschnitt abseits der Badmintoncourts.

Dass die Schweiz auch im Tischtennis olympisch vertreten ist, ist alles andere denn selbstverständlich. Im Gegenteil - zuletzt war dies 1996 in Atlanta der Fall. Rachel Moret hat diese lange Durststrecke mit ihrer Qualifikation durchbrochen und gezeigt, dass auch auf internationalem Parkett einiges möglich ist. Erstaunlich ist dabei ihr Werdegang, da sie erst mit 13 Jahren zum Tischtennis wechselte, nachdem sie bei einem Badi-Turnier die Faszination für das Spiel mit dem kleinen Ball entdeckte. 7 Jahre später gewann sie ihren ersten nationalen Meistertitel im Einzel, nach Tokio war die mittlerweile 31-jährige Westschweizerin als aktuelle Weltnummer 87 gereist. Im Gegensatz zum Badminton gab es im Tischtennis keine Gruppenphase, sondern es wurde direkt im KO-Modus gespielt. Mit der Brasilianerin Jessica Yamada (Weltranglisten-Nummer 142) wartete eine absolut machbare Gegnerin in Runde 1. Die Nervosität war beiden Spielerinnen anzumerken, es war ein zähes Spiel mit dem letztlich besseren Ende für Rachel Moret. Doch in Runde 2 gegen die Ungarin Georgina Pota gelang ihr eine markante Leistungssteigerung und ein wahrer Exploit, nach einem 4:1 Sieg über die favorisierte Osteuropäerin - enorm wichtig für den Tischtennissport in der Schweiz, der selten in den Medien Beachtung findet. Als Belohnung wartete in den 1/16-Finals die Weltnummer 1 aus China, Meng Chen, welche später, in einem absolut hochklassigen Finale gegen ihre Landsfrau Yingsha Sun Olympisches Gold holte.

​Im Gegensatz zu Badminton und Tischtennis ist die Schweiz im Tennis international eine wahre Grösse mit unglaublichen Erfolgen in den letzten drei Jahrzehnten. Auch bei den Olympischen Spielen sind Medaillengewinne fast schon die Regel. Die eindrückliche Bilanz:

Marc Rosset, Gold 1992 in Barcelona
Roger Federer/Stan Wawrinka, Gold 2008 im Herren-Doppel in Peking
Roger Federer, Silber 2012 in London
Martina Hingis/Timea Bacsinszky, Silber 2016 im Damen-Doppel in Rio

Die Zeichen für einen weiteren Medaillengewinn im Tennis vor Tokio waren jedoch eher düster. Belinda Bencic erlebte kurz zuvor in Wimbledon eine grosse Enttäuschung, nachdem sie bereits nach der Startrunde ihre Koffer packen musste und meilenweit hinter ihren Möglichkeiten blieb. Viktoriya Golubic sorgte jedoch für Furore und qualifizierte sich erstmals in ihrer Karriere für ein Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier.

Doch die letzten drei/vier Jahre auf der WTA-Tour haben eines eindrücklich gezeigt: Die Zeit der Serien-Siegerinnen ist gegenwärtig vorbei, auch die Topspielerinnen haben erstaunliche Leistungsschwankungen, neue Namen treten ins Rampenlicht - es ist so gut wie alles möglich, Prognosen werden regelmässig auf den Kopf gestellt. Mindestens 20 - 30 Spielerinnen kommen für den Turnier-Sieg in Frage. Und so unvorhersehbar verläuft dann auch das Damen-Turnier bei den Olympischen Spielen. Die topgesetzten verabschiedeten sich früh, darunter auch die Lokalmatadorin Naomi Osaka, welche bei der Eröffnungsfeier das Olympische Feuer entzündete, doch zuletzt mit mentalen Problemen zu kämpfen hatte, die French Open deshalb aufgab und in Wimbledon nicht antrat. Derweil zeigte sich Belinda Bencic gegenüber Wimbledon wie verwandelt und mutierte zur Marathon-Frau. Fast täglich zweimal im Einsatz stehend, neben ihren Einzelspielen im Doppel zusammen mit Viktoriya Golubic, zeigte sie ihr Kämpferherz und ihre verbesserten physischen Fähigkeiten. Auffallend zudem mit welchem Enthusiasmus sie bei der Sache war und die Olympischen Spiele trotz fehlendem Publikum und den einschränkenden Corona-Massnahmen sichtlich genoss. Und so startete Belinda Bencic einen eindrücklichen Siegeszug in Einzel und Doppel.

​Am 31. Juli grüsste sie schliesslich als Olympia-Siegerin nach einem aufwühlenden Finale über zweieinhalb Stunden gegen Marketa Vondrousova und einem 7:5, 2:6 und 6:3 Erfolg. Nachdem die Karriere zuletzt etwas ins Stocken geraten war, ihr grösster Erfolg, der sich wahrlich nicht abzeichnete. Zwei der Schlüsselfaktoren waren dabei sicherlich ihre positive Einstellung zum ganzen Anlass und ihre Leidenschaft, welche sie auf den Platz brachte.

Am Tag darauf folgte der Gewinn der Silbermedaille im Damen-Doppel. Doppelpartnerin Viktorija Golubic hatte dabei sicherlich nicht nur bei den gemeinsamen Doppeln einen entscheidenden Anteil, sondern wirkte auch als moralische Unterstützung bei den Einzeln. 

Eindrücklich: Die kleine Schweiz bleibt ein ganz grosses Tennis-Land...



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